Minimalinvasive Therapie

Nach kritischer Indikationsstellung werden auch minimalinvasive Therapieverfahren in unserer Praxis angeboten.

Periduralanästhesie (Epiduralanästhesie)

Infolge von akuten Bandscheibenvorfällen bzw. einem engen Spinalkanal kann es zu Irritationen von Nervenwurzeln im Lendenwirbelsäulenbereich kommen.
Dies führt meist zu einer Schwellung der Nervenwurzel und dadurch zu einem zusätzlichen Druck auf die Nervenwurzel. Dies ruft eine Verstärkung der ausstrahlenden Schmerzen in die Beine hervor.

Mit Hilfe einer Injektion eines Lokalanästhetikums und Kortikoids in den Periduralraum (Epiduralraum)  kann der Druck auf die Nervenwurzel verringert werden. Dies bewirkt eine deutliche Schmerzreduktion. Dies ist eine Behandlung, die in unserer Praxis ambulant angeboten wird.
Dies erfolgt unter Überwachung von EKG, Blutdruck und Sauerstoffmessung. Gerade bei akuten Bandscheibenvorfällen dient diese Methodik einer deutlichen Schmerzreduktion und hilft häufig dabei, eine Operation zu vermeiden.

Plexusanästhesie

Bei neuropathischen Schmerzen – Schmerzen infolge von Entzündung bzw. Verletzung eines Nerven, CRPS (Mb. Sudeck) – und anderen Erkrankungen führen wir Plexusanästhesien durch. Dabei wird ein lokales Betäubungsmittel an den Plexus (Nervenbündel) der oberen bzw. unteren Extremität gespritzt. Dies ist auch mit Hilfe einer Katheteranlage möglich.
Durch die Anwendung eines Nervenstimulators können wir die richtige Lage der Injektionsnadel komplikationsfrei identifizieren. Im Anschluss daran wird durch die Injektionsnadel ein dünner Katheter mit einer Dicke von ca. 2 mm eingeführt. Dieser wird mit Pflaster fixiert. Dieser Katheter kann bis zu 3 Wochen verbleiben und dadurch wird eine schmerzfreie tägliche Applikation des Lokalanästhetikums gewährleistet.
Dies dient der Reduktion Ihrer Schmerzen auch nach Beendigung der Katheteranlage. Während der Katheterlage kann ambulant Ihre Physiotherapie bzw. Ergotherapie schmerzfrei weitergeführt werden.

Dies erfordert natürlich eine gute Kooperation mit dem Patienten. Wir haben diesbezüglich sehr gute Erfahrungen mit unseren Patienten gemacht.

Ganglionäre lokale Opioidanalgesie (GLOA) am Ganglion zervikale superius und am Ganglion Stellatum

GLOA am Ganglion zervikale superius

Bei Patienten mit Trigemiusneuralgie bzw. einseitigen schmerzhaften Gesichtsschmerzen wird diese Methode in unserer Praxis sehr häufig eingesetzt.
Bei akuter Trigemiusneuralgie wird dies meist primär noch vor medikamentöser Therapie durchgeführt.
Mit Hilfe einer dünnen Nadel wird an die Rachenhinterwand Buprenorphin appliziert.
Durch eine Sprühlokalanästhesie ist dies ein schmerzfreies Verfahren. Sie verspüren ein leichtes Druckgefühl an der Rachenhinterwand. Der auftretende Würgereiz wird mit Hilfe einer Akupunkturnadel verringert. Diese Methode wird zunächst 3 x im Abstand von 3 Tagen bis einer Woche durchgeführt. In Abhängigkeit des Effektes wird dann über eine Weiterführung dieser Therapie entschieden. Insbesondere Patienten mit Trigeminusneuralgien profitieren meist sehr gut von dieser Methodik.

GLOA am Ganglion Stellatum

Bei Patienten mit Schmerzen der Schulter bzw. des Armes wenden wir diese Methode sehr häufig an.

Dabei wird Buprenorphin  an das Ganglion Stellatum (am Hals in Höhe Ringknorpel) appliziert. Dies erfolgt im Liegen. Während der Injektion verspüren Sie ein leichtes Druckgefühl. Nach einer kurzzeitigen Überwachung in unserer Praxis können Sie die Praxis bei Wohlbefinden verlassen.

Auch diese Methode wird zunächst dreimalig durchgeführt und in Abhängigkeit des Therapieerfolges über eine weitere Fortführung entschieden. Von dieser Methode profitieren besonders Patienten mit neuropathischen Schmerzen bzw. Schmerzen infolge eines CRPS (Mb. Sudeck).