Operationsverlauf

Das vordere Kreuzband kann durch ein körpereigenes Sehnentransplantat ersetzt werden. Neben den zwei kleinen Schnitten für die Arthroskopie, wird ein ca. 3cm großer Schnitt am Schienbeinkopf benötigt, um das Sehnentransplantat zu gewinnen.

Die gewonnene Sehne (Muskulus semitendinosus) wird auf einem Arbeitsbord zu einem 4-Fach-Strang präpariert. Wir erreichen eine Transplantatlänge von ca. 7–8cm bei einer Dicke von 8–10mm.

Nach dem Anlegen der Bohrkanäle am Ober- und Unterschenkelknochen wird die Sehne mithilfe des Endobuttons in Oberschenkelknochen nach dem Prinzip des Kippdübels verankert. Die durch den Knochenkanal am Schienbein gezogene Ersatzsehne, wird dann im Bereich des Schienbeinkopfes mit einer resorbierbaren Schraube und einer Titanscheibe fixiert.

Die kleinen Titanimplantate verbleiben im Körper und müssen nicht entfernt werden. Die resorbierbare Schraube wird innerhalb von 2 Jahren durch Knochengewebe ersetzt.

Nachbehandlung

Im Rahmen der Nachbehandlung ist eine ambulante oder stationäre Rehabilitation nach der 5. Woche möglich. Die Arbeitsfähigkeit für körperlich-schwere Berufe wird zwischen der 10. und 12. Woche erreicht.

Eine ausreichende Einheilung und Revaskularisierung des Sehnentransplantates benötigt mindestens 6 Monate, das heißt, der Kreuzbandersatz ist erst nach frühestens 6 Monaten wieder durchblutet und belastungsstabil. Die volle sportliche Belastungbarkeit ist erfahrungsgemäß erst nach 8–9 Monaten erreicht, um nicht eine Reruptur bzw. ein Auslockern des Transplantates zu riskieren.

Neben dieser klassischen Methode der Semitendinosisersatzplastik mit Endobuttonfixation werden in speziellen Fällen, z. B. bei Wechseloperationen, andere operative Methoden (Patellarsehnentransplantat) angewendet.