Arthroskopie des Kniegelenkes

Die Arthroskopie (Gelenkspieglung) ist ein gelenkschonendes minimal-invasives Verfahren zur Darstellung des Gelenkinnenraumes und zur operativen Behandlung von degenerativen (Gelenkabnutzung), unfallbedingten und entzündlichen Gelenkerkrankungen. Das Gelenk muss nicht, wie früher üblich, eröffnet werden, um eine Schädigung zu reparieren.
Über kleine Schnitte werden eine Kamera und spezielle Instrumente in das Gelenk eingeführt. Vergrößert wird das Innere des Gelenkes auf einem Monitor abgebildet.
Zeitgleich können krankhafte Veränderungen an den Gelenkinnenstrukturen therapiert werden (z.B. Meniskus- und Kreuzbandrisse). Dazu werden durch zusätzliche kleine Schnitte Spezialinstrumente in das Gelenk eingebracht. Dem Operateur stehen eine Vielzahl verschiedener Instrumente zur Verfügung. Neben dem Tasthaken, der die Hand des Operateurs im Gelenk ersetzt, gibt es z.B. kleine Stanzen und Scheren. Weiterhin gibt es aber auch motorbetriebene Instrumente. Sie können z.B. Knorpel oder Meniskusanteile durch ein rotierendes Messer entfernt und abgesaugt werden.
Mit speziellen Nahtinstrumenten sind wir auch in der Lage, z.B. einen Meniskus nach Riss wieder anzunähen.
Spezielle Knochenfräsen helfen uns bei der Arthroskopie des Schultergelenkes. Hiermit können z.B. störende Knochenvorsprünge arthroskopisch entfernt werden.

Welche Vorteile stehen gegenüber einer offenen Operation?

Die Arthroskopie ist ein minimal-invasives Verfahren. Der Heilungsprozess verläuft deutlich schneller, da Haut- und Gelenkkapsel nicht durch große chirurgische Schnitte eröffnet werden müssen. Der Patient spürt nach der Operation weniger Schmerzen. Die Operation kann ambulant durchgeführt werden. Nach einer Routineoperation am Meniskus wird die Arbeitsfähigkeit gewöhnlich nach 3 Wochen errreicht.
Alle größeren Gelenke können auf diese Weise operiert werden, am häufigsten sind Gelenkspiegelungen am Knie- und Schultergelenk. Hier ist die Arthroskopie ein Standardeingriff und hat offene chirurgische Verfahren zum großen Teil ersetzt. Eine frühzeitige Mobilisation wird nach jedem Eingriff angestrebt.
Insbesondere Eingriffe an Meniskus und Kreuzband therapiert man heute fast ausschließlich arthroskopisch.
Risiken, wie Thrombose, Nachblutungen und Infektionen sind im Allgemeinen deutlich geringer als bei offenen Eingriffen. Um diese Risiken zu minimieren, wird nach der Operation ein blutverdünnendes Medikament gespritzt (Heparin).